PM 11/2019: Über 40.000 Euro beim Game Award Saar 2019 verliehen

20.12.2019
Bestes saarländisches Spiel: Nordlicht

Saarbrücken, 20. Dezember 2019: Zum zweiten Mal wurden beim Game Award Saar Preisgelder von insgesamt über 40.000 Euro an saarländische Spieleentwicklerinnen/-entwickler vergeben. Ausgezeichnet wurden Nordlicht von Johanna Puhl und Justus Henne als bestes Spiel und Lacuna von Jasmin Pfeiffer und Julian Colbus (DigiTales Interactive UG) als bester Prototyp. Der Gründerpreis der Sparkasse Saarbrücken für den besten Newcomer der Branche wurde von Uwe Johmann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Saarbrücken, an die battyRabit UG (Sebastian Krause) überreicht. Den Nachwuchspreis und den Kinderpreis, die in diesem Jahr erstmalig verliehen wurden, bekamen Julius Herrmann für Switchy Roads bzw. Jonathan Zeller für Racing Game. Weiterhin hat die Jury jeweils einen Sonderpreis für Lacuna und Switchy Roads vergeben. (Details zu den Preisträgern siehe Anlage.)

In seiner Begrüßung sprach sich der stellvertretende Direktor der LMS, Dr. Jörg Ukrow, für eine konstruktive Debatte über Jugendschutzprobleme im Gaming-Bereich mit Gamern und Spieleentwicklern aus. „Auch in der Gaming-Szene gibt es schwarze Schafe, die Jugend- und Verbraucherschutz nicht ausreichend ernstnehmen. Die Games-Affinität der Attentäter von Christchurch und Halle sollte Anlass zum Innehalten und zu einer offenen Diskussion darüber bieten, welche zusätzlichen Beiträge auch aus der Gaming-Szene selbst kommen können, um Vorurteilen zu einer vermeintlich vorherrschenden Gewaltneigung von Spielen zu begegnen. Auch der Einsatz von Lootboxen und das Abschöpfen von Daten sollte innerhalb der Szene stärker als bislang kritisch reflektiert werden.“

Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt hat die saarländische Gamesförderung im Sommer 2018 als Geschäftsführer der Saarland Medien ins Leben gerufen, er zog eine positive Zwischenbilanz: „Bei Games treffen Kreativität und Wertschöpfung aufeinander. Das Saarland hat das Potenzial, sich als Games-Standort zu etablieren, wenn die eingeschlagenen Wege weitergegangen werden. Die Game Base Saar setzt ihr Drei-Säulen-Konzept ‚fördern, bilden und vernetzen‘ bislang erfolgreich um. Das belegen die Gründung verschiedener Entwicklerstudios im Saarland und neue Qualifizierungsangebote. Beispiele sind die Games Masterclass oder die Ringvorlesung ‚Games, Games, Games‘, die die Universität des Saarlandes in Kooperation mit dem PopRat Saarland und der Saarland Medien durchführt. Mit Fahrten zur Gamescom und dem Austausch mit den Hochschulen und dem DFKI fördert die Game Base Saar zudem die Vernetzung. Und das über die Landesgrenze hinaus.“

Ammar Alkassar, Bevollmächtigter des Saarlandes für Innovation und Strategie, sieht in der Game Base Saar einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept der Digitalisierung des Saarlandes: „Viele neue Technologien werden häufig zuerst in der Gamesbranche entwickelt und dann in anderen Bereichen eingesetzt. Innerhalb der exzellenten Forschungslandschaft im Saarland spielen Gamesentwickler eine derzeit noch kleine, aber schon bedeutende Rolle. Wir als Staatskanzlei unterstützen die Game Base Saar daher auch im nächsten Jahr und sind zuversichtlich, dass sich weitere Unternehmen hier ansiedeln und die Gamesszene stetig wachsen wird.“

Bei der Auswahl der diesjährigen Preisträger wurde die Saarland Medien von drei Experten aus der Gamesbranche unterstützt: Petra Fröhlich, Chefredakteurin und Gründerin von Games Wirtschaft, Bernd Berheide, Head of PR bei Kalypso Media, und Hans Böhme, Lead Artist des Spiels Trüberbrook (ausgezeichnet als bestes Spiel beim Deutschen Computerspielepreis 2019).

Foto ©Saarland Medien: Ehrengäste und Preisträger beim Game Award Saar 2019

Kontakt für Presseanfragen:
Sascha Grimm
Prokurist Saarland Medien GmbH
Tel. 0681 / 38988-28
grimm [at] saarland-medien [dot] de

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Preisträger des Game Award 2019

Bestes Spiel (10.000 Euro)
Nordlicht – Sedoc LLC / Johanna Puhl & Justus Henne
Nordlicht ist ein Point & Click Adventure, in dem man eine ungewöhnliche Familie auf ihrer Reise in den kalten Norden begleitet. Aurora, Papa Rupert und Meerschweinchen Peter Silie entdecken die geheimnisvollen Lichter der Polarnacht und müssen sich ihren eigenen Ängsten stellen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd in klassischen Point & Clickszenen und dynamischen Actionszenen. Besonders die Charaktere und die liebevoll gezeichneten Grafiken beeindruckten die Jury. Auch die Absicht, ernste Themen wie den Tod für ein junges Publikum aufzubereiten, machen Nordlicht zum besten Spiel 2019.

Bester Prototyp (10.000 Euro)
Lacuna – DigiTales Interactive UG / Jasmin Pfeiffer & Julian Colbus
Lacuna ist ein narratives Sci-Fi-Adventure mit Elementen aus Film Noir und Cyberpunk. Es erzählt die Geschichte des Agenten Neil Conrad, der mit der Aufklärung eines politisch hochbrisanten Mordfalles betraut wird. Um Erfolg zu haben, muss der Spieler selbst nachdenken und echte Verantwortung übernehmen. Seine Entscheidungen haben eine starke Auswirkung auf den Verlauf der Geschichte. „Exzellenz in allen Bereichen“, sowie Detailverliebtheit und ein fesselnder Soundtrack machten Lacuna für die Jury zum besten Prototyp.
Gründerpreis Sparkasse Saarbrücken (10.000 Euro)
Skuggor – battyRabbit UG / Sebastian Krause
battyRabbit soll im kommenden Jahr im Saarland gegründet werden. Ihr Pilotprojekt Skuggor ist ein 3D First-Person Mystery-Adventure, bei dem der Spieler die Verwirrungen zwischen Realität, Wahnsinn und (Alp-)Träumen auflösen muss, indem er vertraute Spielmechaniken hinterfragt. Mit diesem innovativen Spielekonzept konnte Sebastian Krause die Jury überzeugen.

Nachwuchspreis (1.000 Euro)
Switchy Roads – Juke Games / Julius Herrmann
Das Spiel Switchy Roads ist ein 3-dimensionales Puzzlespiel. Ziel ist es, in 60 Leveln aus drei unterschiedlichen Welten die Straßenteile so zu drehen, dass ein Weg frei wird. Das Besondere ist, dass das Auto auch Wände auf- bzw. abwärtsfahren kann. Die Begründung der Jury für die Preisvergabe ist kurz: Switchy Roads ist eine „Softwareperle“.

Kinderpreis (500 Euro)
Racing Game – Jonathan Zeller
Bei dem Projekt handelt es sich um ein Rennspiel mit Top-Down Kameraansicht. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Juwelen einzusammeln. Die Zeit ist begrenzt, allerdings bekommt man für jeden eingesammelten Stein eine Extrasekunde. Ausgezeichnet wurde das Spiel für die kompetente Umsetzung der Idee mit der Software Scratch.

Sonderpreis der Jury I (5.000 Euro)
Lacuna – DigiTales Interactive UG / Jasmin Pfeiffer & Julian Colbus
Die einzigartige Inszenierung, die Atmosphäre und die große Liebe zum Detail sicherten Lacuna neben dem Preis als bester Prototyp zusätzlich den Sonderpreis der Jury.

Sonderpreis der Jury II (5.000 Euro)
Switchy Roads – Juke Games / Julius Herrmann
Zuvor schon als „Softwareperle“ gekürt, erhielt Switchy Roads zudem den Sonderpreis der Jury für die perfekte Nutzung des Endgeräts und seine herausfordernde Spielmechanik.

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