PM 10/2019 Saarland Medien fördert 10 Filmprojekte mit insgesamt 80.000 Euro

20.12.2019

Saarbrücken, 12. Dezember 2019: 38 Projekte haben sich in diesem Jahr bei der Saarland Medien GmbH um eine Filmförderung beworben. 10 davon werden mit insgesamt 80.000 Euro gefördert. Die Saarland Medien wurde bei der Auswahl der Projekte von einem Förderausschuss beraten, dem die Filmjournalistin Marisa Win-ter, die ehemalige Leiterin des Filmfestivals Max Ophüls Preis Gabriella Bandel und der Regisseur Rüdiger Mörsdorf angehören.

Im Rahmen einer Abendveranstaltung, zu der der stellvertretende Direktor der Landesmedienanstalt Saarland Dr. Jörg Ukrow Gäste aus der Film- und Kulturbran-che sowie aus der Politik begrüßte, wurden gestern die Förderverträge an die aus-gewählten Produzenten übergeben und schon erste Einblicke in deren Arbeit ge-zeigt.
Als Ehrengast betonte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt: „Der Film ist ein wichtiges Kulturgut, er ist Massenmedium und Kunstform zugleich. Filme dienen nicht nur der Unterhaltung und Information, sie fördern auch den gesellschaftlichen Diskurs.“

Jeweils 12.000 Euro erhalten die Rich and Famous Film GmbH für die Fortsetzung „Immenhof 2“ mit Leia Holtwick und Heiner Lauterbach sowie der HBK-Student Camilo Berstecher für seinen Dokumentarfilm „Die Kundin – das fabelhafte Leben einer Kämpferin“ über die Frauenaktivistin Marlies Krämer. Mit jeweils 10.000 Euro werden der Kurzfilm „Dem Vogel geht’s gut“ von Daniel Sosniok und die Dokumen-tation von Mirko Tomic „Lebach – 50 Jahre nach dem Soldatenmord“ gefördert. 8.000 Euro gehen an das Experimentalfilmprojekt „Lichtjahre voraus!“ von Volker Schütz sowie an Philipp Majer und Lukas Ratius für den Dokumentarfilm „18 in Deutschland – Was für 1 Life“. Für den Dokumentarfilm über den ehemaligen Langwellensender „Europe 1 – Die letzte Zukunft“ erhält Lydia Kaminski eine Förde-rung über 7.500 Euro. Mit jeweils 5.000 Euro werden die Dokumentarfilmproduktion „Die Reise des jungen Don – Diarios de Don Quixote“ und die Entwicklung des Seri-enstoffs „Roststadt“ von Lydia Bruna gefördert. Für die Stoffentwicklung seines Kurzfilms „(T)oxygen“ erhält John Never eine Förderung über 2.500 Euro.

Kontakt für Presseanfragen:
Sascha Grimm
Prokurist Saarland Medien GmbH
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grimm [at] saarland-medien [dot] de
Foto: SLM/Jennifer Weyland
Anlage: Geförderte Projekte im Detail

Geförderte Filmprojekte

Immenhof 2
(Langfilm, Rich and Famous Film GmbH, Frank Meiling) – 12.000 €
Nach einem Giftanschlag versteckt Mallickroth seinen Champion Cagliostro auf dem Immenhof. Als Lou erfährt, dass das Pferd trotz angeschlagener Gesundheit beim nächsten Rennen wieder antreten soll, beschließt sie mit dem Hengst zu fliehen. Auf der Reise zu einem alten Freund, der zurückgezogen mit einer halbwilden Pfer-deherde lebt, verspricht sie Cagliostro, dass er nie wieder an einem Rennen teil-nehmen muss.

Die Kundin, das fabelhafte Leben einer Kämpferin
(Dokumentarfilm, R.Camilo Berstecher) – 12.000 €
Dieser Film porträtiert eine außergewöhnliche Frau namens Marlies Krämer. Sie ist Frauenrechtlerin und Umweltaktivistin. Mittels einer Unterschriftenkampagne hat Marlies Krämer in den 90ern erreicht, dass der Begriff „Inhaberin“ in den deutschen Personalausweisen aufgenommen wurde.

Lebach – 50 Jahre nach dem Soldatenmord
(Dokumentarfilm, Mirko Tomic) – 10.000 €
Der dokumentarische Film zeichnet die Geschichte eines Verbrechens nach, das vor genau 50 Jahren die gesamte Bundesrepublik erschütterte: Die Soldatenmorde von Lebach. Mit Hilfe von Interviews mit ehemaligen Kameraden und den Angehörigen der ermordeten Soldaten werden die Auswirkungen vom persönlichen bis zum rechtlichen Bereich beschrieben.

Dem Vogel geht’s gut
(Kurzfilm, Daniel Sosniok) – 10.000 €
Der Kurzfilm begleitet den Protagonisten Jan, der seine Hochzeit vorbereitet. Diese Vorbereitung ist geprägt von einem Gefühlschaos voller Gleichgültigkeit, bis hin zu Wut sowie irritierenden Handlungen seitens des Protagonisten. Mit Hilfe von fein ausgearbeiteten Filmmetaphern spielt der Regisseur mit den naheliegenden Erwar-tungen des Zuschauers.

18 in Deutschland – Was für 1 Life
(Dokumentarfilm, Phillip Majer und Lukas Ratius) – 8.000 €
In dem Dokumentarfilm werden fünf junge Menschen aus unterschiedlichen Regi-onen und unterschiedlichem sozialem Umfeld über den Zeitraum eines Jahres be-gleitet. Die Gemeinsamkeiten: ihr Alter. Die Filmemacher zeigen junge Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit, gehen ganz nah ran und erschaffen so ein intimes Bild des Erwachsenwerdens im heutigen Deutschland.

Lichtjahre voraus!
(Experimentalfilm , Volker Schütz) – 8.000 €
„Lichtjahre voraus!“ erzählt eine kleine Geschichte im Weltall, die mit einer irdi-schen Weltraumsonde beginnt, die nach langem Flug von einer außerirdischen Kul-tur entdeckt wird. An Bord hat sie die obligatorische Grußbotschaft in Form einer goldenen DVD. Darauf befindet sich eine Skizze unseres Sonnensystems, eine Il-lustration eines Mannes und einer Frau, ein Stück DNA-Sequenz und weitere In-formationen, die von Außerirdischen erst mal falsch entschlüsselt werden, weil ihr DVD-Player nicht der PAL-Norm genügt.

Europe 1- Die letzte Zukunft
(Dokumentarfilm, Lydia Kaminski) – 7.500 €
Auf freiem Land in Berus im Saarland, 700m von der deutsch-französischen Grenze entfernt, steht die ehemalige Sendehalle von Europe 1, ein Symbol für eine ver-gangene Hörfunkära.
Der Film lauscht hinein in die Vergangenheit, erforscht hörend, welche Gedanken die Menschen über den Äther gesendet haben. Welche Ideen mit dem Medium Radio verbunden waren, wie die Welt sich stetig wandelte und was die Menschen bewegte. Das Medium hat sich ebenso wie unsere Gesellschaft gewandelt, ange-passt und ist doch stetig präsent geblieben.

Roststadt
(Serie, Lydia Bruna) – 5.000 €
Beim Untergang der Zivilisation ging die Bedeutung von gedruckten Büchern verlo-ren. Die wenigen verbliebenen Werke wurden im atomaren Winter als Brennstoff verbraucht. In dieser Welt ist Nuri das letzte Mädchen, das lesen kann. Sie lebt mit ihrer Oma und ihrem kleinen Bruder Luca in einem alten, aus rostigen Autos gebas-telten „Nest”. Die Fähigkeit zu lesen hält die Familie seit Generationen geheim, denn sie ermöglicht Zugriff auf Wissen und damit Macht.
Auf einem ihrer Streifzüge wird Nuri von Streuner beim Lesen beobachtet und überzeugt, dieser nach Roststadt zu folgen. Dort wird Nuri von einer Bande gefan-gen genommen. Sie soll dem Anführer Damian das Lesen beibringen. Er hat eine versteckte Bibliothek geschaffen und möchte das Wissen und die Macht der Bücher für Roststadt nutzen. Bevor Nuri fliehen kann, hat jemand der Polizei verraten, dass es in Roststadt ein Mädchen geben soll, das lesen kann. Und Bücher. Jetzt ist nicht nur Nuri, sondern auch die ganze Bande und Roststadt in größter Gefahr.

Die Reise des jungen Don – Diarios de Don Quixote
(Dokumentarfilm, Walter Schmuck) – 5.000 €
1988: Ein junger deutscher Ingenieur, der in Peru als Entwicklungshelfer arbeitet, verliert dort seinen besten Freund durch eine Schussverletzung. Traumatisiert kehrt er aus Peru zurück. Dieser Mann ist der Vater von Don. In dem Dokumentar-film geht Don auf die Suche nach dem, was damals in Peru geschah. Was als eine Art kriminalistisches Roadmovie beginnt, wird zu einem sehr persönlichen Zeugnis der Möglichkeiten, die ein Mensch haben kann, wenn er dazu bereit ist, seine Angst abzulegen. Der Film lädt dazu ein, Don Quixote auf einer abenteuerlichen Reise mit Rocinante durch Südamerika zu begleiten.

(T)Oxygen
(Kurzfilm, John Never) – 2.500 €
Die Erde liegt brach, es gibt keine saubere Luft mehr. Zudem ist der Himmel durch dichten Smog verfinstert. Die Menschen sind gezwungen sauerstoffanreichernde Atemmasken zu tragen. Der lebensnotwendige Sauerstoff wird ihnen jedoch erst nach harter Arbeit in Fabriken als Lohn ausgezahlt. Gahl, ein Arbeiter, der sich zu-sätzlich um seinen gehbehinderten Vater kümmert, wird während der Arbeit seines Sauerstoffvorrats beraubt. Er bemerkt den Diebstahl und verfolgt den Dieb durch die engen Fabrikgänge, um ihn schließlich auf einer Plattform, die über ein Abwas-serbecken ragt, zu stellen. Bei der darauffolgenden Rangelei stürzt der Dieb jedoch samt Sauerstofftank in das giftige Abwasserbecken und stirbt. Einzig das Gerät, mit Hilfe dessen der Dieb Gahls Sauerstoff abgepumpt hat, bleibt zurück. Gahls Sauer-stoffvorrat neigt sich dem Ende zu. Um sein Überleben und das Leben seines Va-ters zu sichern, muss er schnellstmöglich an neuen Sauerstoff gelangen.

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